Eis – die süße Köstlichkeit
Marianne Wiessner im Gespräch mit den Bewohnern über köstliches Speiseeis
Wir können es überall kaufen, an der Tankstelle, im Lebensmittelmarkt, in jedem Gasthaus und Kiosk. Es ist wunderbar kühl und erfrischend, so verschieden im Geschmack und herrlich süß – unser Speiseeis natürlich.
Heute ist es für uns selbstverständlich, diese Köstlichkeit zu genießen, wann immer uns danach ist, was allerdings nicht immer so war.
Vermutlich gab es das erste Speiseeis im antiken China, bestehend aus Gletscherschnee mit verschiedenen Zutaten wie Früchten, Honig und Rosenwasser. Die Kreuzfahrer brachten die Rezepte nach Europa. Speiseeis aus Wasser und Fruchtsaft oder-püree wurde zu einer italienischen Spezialität. Ende des 16. Jahrhunderts sind die ersten Rezepte für Milcheis im deutschsprachigen Raum belegt.
Die erste Eisdiele in Deutschland eröffnete 1770 im Alsterpavillon in Hamburg. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Speiseeis nur in privaten Haushalten hergestellt. Die erste Fabrik zur Herstellung von Speiseeis wurde von dem Milchhändler Jacob Fussell in Baltimore, USA gegründet.
Die Bewohner berichten, dass Eis früher, als sie noch Kinder waren, etwas ganz besonderes gewesen ist.
Eine Bewohnerin erzählt, dass sie Speiseeis nur mag, wenn das Wetter entsprechend ist und zwar richtig heiß muss es draußen sein, dann isst sie schon gerne mal ein Eis. Ein Eis aus der Packung mag sie aber überhaupt nicht. Früher, als sie jung war, gab es noch keine Eisdielen in der Stadt, erinnert sie sich.
Ein anderer Bewohner hat früher jeden Sonntag fünf Kugeln Eis, am liebsten Zitrone und Stracciatella, zum Abendessen gegessen. Das war für Ihm das Besondere am Sonntag. Damit hat er diesen Tag von den anderen hervorgehoben. Als er jung war, ist er sonntags mit einem Topf zum „Eis-Bast“ in die Kammgarnstraße gelaufen und hat 20 Kugeln für die Familie gekauft. Erdbeere, Vanille und Schokolade. Andere Sorten gab es nicht.
„Das war damals für uns schon eine Besonderheit“, sagt er. „Eis-Bast“ war ein Lauterer, der selbst Eis gemacht hat. „Jeder hat nur Eis-Bast‘ zu ihm gesagt. Er hatte auch einen Roller, mit dem ist er im Sommer durch die Stadt gefahren und hat Eis verkauft. Er hatte auch noch eine Filiale im Grünen Graben“, berichtet der Bewohner. „Italiener habe es da noch nicht gegeben“, meint er weiter. Aber seit es das Eiscafé Rialto gibt, habe er sich dort oft Eis gekauft. (mw)