Sexualität ist ein menschliches Urbedürfnis und auch zu heutigen Zeiten bei der älteren Generation oft ein Tabuthema.
Dabei wird zwischenmenschliche Sexualität in allen Kulturen auch als ein möglicher Ausdruck der Liebe zwischen zwei Personen verstanden.
Der Austausch von Zärtlichkeiten kann auch ein Zeichen von Vertrauen sein. Wie ist es aber bei alten Menschen? Die Gesellschaft will öffentliche Zuneigung zwischen älteren Menschen nicht sehen. Diese Gesten werden oft als abstoßend empfunden oder sogar belächelt.
Was ändert sich bei älteren Menschen? Warum dürfen Sie Ihre Sexualität nicht mehr ausleben? Trotz des Alterungsprozesses bleiben unsere Empfindungen und Bedürfnisse stets erhalten und die Sexualität begleitet uns Menschen ein Leben lang.
Demenz verändert das Leben des erkrankten Menschen auch im Hinblick auf den Sexualtrieb. Die anerzogene Verschwiegenheit wird vergessen und vor allem bei einer frontotemporalen Demenz werden Gefühle ungefiltert erlebt und gelebt wie zum Beispiel eine Selbststimulation in aller Öffentlichkeit.
Dieses Verhalten hat bei Demenzerkrankten seine Ursachen in der Schädigung bestimmter Hirnregionen, die die Kontrolle der Gefühle, Verhalten und sexuelle Phantasien steuern. Die Betroffenen haben kein Bewusstsein darüber, dass sie anderen damit zu nahe treten, ihnen wehtun können und Grenzen überschreiten. Dieses ungezügelte Verhalten ist für den Partner, für die Kinder, Freunde und Nachbarn oft unverständlich und schwer zu akzeptieren. Auch in der professionelle Pflege führt es bei Pflegern, unabhängig vom Alter der Pfleger, zu Irritationen.
Diese Situationen werden oft als beschämend empfunden und bringen Ratlosigkeit mit sich. Hier ist Aufklärung angesagt um Verständnis, Verschwiegenheit zu zeigen und ggf. Intimität zuzulassen. Eine Behandlung mit Medikamenten kann eine Triebfähigkeit, die den Betroffenen selbst überfordern, einschränken. Es gilt also zu berücksichtigen, die moralische Grenzwälle einzureißen, aber auch Grenzen zu setzten, wenn der Sexualtrieb den Betroffenen oder den Angehörigen eher belastet.
Für weitere Informationen und Ratschläge im Umgang mit dem ausgeprägten Sexualtrieb Demenzkranker, können Sie uns gerne telefonisch oder auch persönlich kontaktieren.
Wir unterstützen Sie dabei eine vertretbare Balance für alle Beteiligten zu finden und helfen Ihnen die Problematik zu bewältigen.