Diesmal möchten wir Ihnen in unserer #schaumalrein Serie unseren gerontopsychiatrischen Bereich im Wohn und Pflegeheim Kaiserslautern vorstellen. Dabei handelt es sich um die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz und/oder herausforderndem Verhalten. Wir bieten auf zwei gerontopsychiatrischen Fachbereichen insgesamt 76 Pflegeplätze für Menschen an, die an einer mittelschweren bis schweren Demenz erkrankt sind.
Menschen mit Demenz entwickeln oft ein herausforderndes Verhalten. Sie haben Schwierigkeiten ihre Emotionen, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Unsere qualifizierten und in diesem Bereich speziell geschulten Mitarbeiter*innen wissen, wie sie diese Menschen in den verschiedenen Stadien der Erkrankung gezielt unterstützen und begleiten können.
Die Menschen leben bei uns freiwillig und ausschließlich in offenen Wohnbereichen unter Berücksichtigung ihrer Privatsphäre. Demenzerkrankte Bewohner*innen können sich frei im gesamten Haus oder dem Garten bewegen und werden nach Möglichkeit von einem/einer Mitarbeiter*in begleitet. Dadurch nehmen anfängliche Weglauftendenzen mit der Zeit ab oder verschwinden ganz.
Für uns ist die Orientierung an der individuellen Lebensgeschichte, der Biografiearbeit, besonders wichtig. Es gilt Informationen über die Angehörigen, Lebenspartner, Verwandte und Freunde oder den Betroffenen selbst (insofern diese dazu in der Lage sind) zu sammeln. Anhand dieser Informationen, Vorlieben, Abneigungen und Interessen aus dem bisherigen Leben unserer Bewohner*innen können wir die Gestaltung des Alltags bestmöglich anpassen. Alltagstätigkeiten können unter der Begleitung unserer Mitarbeiter*innen wieder aufgenommen werden, damit die oft bei demenzerkrankten Menschen auftretende innere Unruhe besänftigt werden kann.
Neben der Orientierung an der Lebensgeschichte sind Körpernähe und Wertschätzung zusammen mit einer zulassenden Grundhaltung gegenüber Fehlverhalten und Defiziten wichtig. Mit dieser wertschätzenden Haltung, fachlich fundiertem Hintergrundwissen, Humor und einer strukturierten Tagesgestaltung können unsere Pfleger*innen und Betreuer*innen dem in der Demenz versunkenen Menschen Zufriedenheit und stets ein offenes Ohr schenken. Menschen mit Demenz benötigen eine veränderte Kommunikationsart. Besonders die Gestaltung von Beziehungen spielt eine große Rolle. Demenzerkrankte leben in ihrer eigenen Realität, diese erforschen wir und gehen einfühlsam darauf ein. Entscheidend ist, dass wir ihnen Wertschätzung, Echtheit, Akzeptanz, Sicherheit und Verständnis vermitteln.
Unser Team kennt die Möglichkeiten und Grenzen von Medikamenten und ist über deren Wirkung sowie verschiedenen Therapieverfahren bestens informiert. In unserem Wohn- und Pflegeheim leben dementiell veränderte Menschen, welche körperlich noch mobil sind, in homogenen Wohngruppen mit angepassten Betreuungsformen. Dieses Zusammenleben in einer überschaubaren Gruppe, in der eine persönliche und familiäre Atmosphäre herrscht, trägt wesentlich zu einem Gefühl der Annahme und Sicherheit bei.
Jeder Mensch ist anders, hat seinen eigenen Charakter und seine individuelle Persönlichkeit. Unsere Aufgabe ist es, diese zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Mensch bleibt in seiner Einzigartigkeit bis an sein Lebensende etwas Besonderes, ob mit oder ohne gerontopsychiatrischer Veränderung.