Der Fachkräftemangel in der Pflege ist enorm, daher stellt die Gewinnung von Pflegefachkräften im Ausland eine Chance für viele Pflegeeinrichtungen in Deutschland dar.
Die Integration der neuen Kollegen und Kolleginnen bringt dabei viele Herausforderungen mit sich. Wir bei Kessler-Handorn haben uns dieser Aufgabe gestellt und ein erfolgreiches Integrationskonzept entwickelt.
[Rechts: Team aus dem Seniorenhaus Siegelbach zusammen mit Thobias Münch (Integrationsbeauftragter)]
Um erfolgreich zusammenzuarbeiten, müssen viel Formalien geklärt werden. Unsere Integrationsbeauftragten bieten umfangreiche Unterstützung in allen Angelegenheiten. Sie helfen z. B. beim Visum-Antrag, bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und bei der Ausländerbehörde für die Aufenthaltsgenehmigung etc.
Vor der Reise nach Deutschland erfolgen zuerst Vorbereitungskurse vor Ort, um grundlegende Deutschkenntnisse zu erwerben. Nach Abschluss dieser Kurse folgen die Sprach-Zertifizierungen. Für die Einreise nach Deutschland wird ein B1-Zertifikat, für die Anerkennungsprüfung ein B2-Zertifikat (bestätigt ein fortgeschrittenes Sprachniveau) benötigt.
Wenn die philippinischen Fachkräfte in Deutschland ankommen, müssen sie eine 9-monatige Anerkennungsphase in Deutschland durchlaufen, da die Bachelor-Abschlüsse von den Philippinen in Deutschland nicht anerkannt werden. Hierbei unterstützen wir sie mit hausinternem Unterricht und Praxisanleitungen zur Prüfungsvorbereitung. Im Arbeitsalltag stehen ihnen erfahrene Kollegen auf den Stationen zur Verfügung, die alles erklären und bei Bedarf weiterhelfen. Insgesamt dauert der Prozess von der Einreise bis zur erfolgreichen Anerkennung etwa ein knappes Jahr.
Damit sich die neuen Kolleg*innen auch privat gut einleben und sich bei uns wohlfühlen, bieten wir kleine Ausflüge an, in denen sie die Stadt und die Umgebung kennenlernen können. Es gibt Gesprächsrunden zum Austausch, ein Kulturcafé und auch private Treffen. Die ersten philippinischen Pflegekräfte kamen im März 2021 zu uns. Damals gab es hier mit Lockdown etc. verschärfte Corona-Maßnahmen gab. Um die Kommunikation aufrechtzuerhalten und die Deutschkenntnisse weiter zu vertiefen, hatten wir während der Quarantänezeit Tablets genutzt und uns via Videokonferenz unterhalten.
Inzwischen ist das zum Glück wieder einfacher und die philippinischen Kolleg*innen, die schon länger hier sind, stehen ihren Landsleuten gerne mit Rat und Tat zur Seite. Und unsere Integrationsbeauftragten unterstützten auch weiterhin bei der Erneuerung von Aufenthaltstiteln und dem Ablauf bei den deutschen Behörden.