Cool bleiben! Hitzeschutz im Sommer – besonders für unsere Bewohner*innen

Der Sommer kann wunderbar sein – lange Abende, laue Nächte, Sonnenschein satt. Aber: Für ältere und pflegebedürftige Menschen kann Hitze schnell zur ernsten Gefahr werden. Unser Körper reguliert sich im Alter weniger effizient, das Durstgefühl nimmt ab, und manche Medikamente beeinflussen zusätzlich die Hitzetoleranz. Pflegeeinrichtungen stehen daher in den heißen Monaten vor einer besonderen Aufgabe: Sicherheit, Wohlbefinden und Lebensqualität unserer Bewohner*innen zu schützen – trotz hoher Temperaturen.

Die goldenen Hitzeschutzregeln – einfach merken und anwenden

Das Bundesministerium für Gesundheit und der Deutsche Wetterdienst haben ein paar einfache, aber wirksame Hitzeschutz-Tipps zusammengestellt – und wir ergänzen sie um bewährte Praxisideen aus unseren Pflegeeinrichtungen.

An heißen Sommertagen ist es besonders wichtig, einige einfache Regeln zu beachten:  Ausreichend trinken – am besten schon, bevor der Durst kommt, Wohnräume so kühl wie möglich halten, Schatten aufsuchen und körperliche Anstrengung während der Mittagshitze vermeiden. Leichte, frische und wasserreiche Speisen entlasten den Kreislauf und versorgen den Körper mit zusätzlicher Flüssigkeit. 

Wichtig ist auch, ein Auge auf unsere Mitmenschen zu haben, besonders auf ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Personen – denn ein kurzer Blick oder Anruf kann in der Hitze den entscheidenden Unterschied machen.

Warum Hitze im Alter so riskant ist

  • Vermindertes Durstgefühl – Gefahr der Dehydrierung, ohne dass es bemerkt wird.

  • Schwächere Wärmeregulation – weniger Schwitzen, langsameres Abkühlen.

  • Kreislaufbelastung – Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Medikamente (z. B. Diuretika) erhöhen das Risiko.

  • Eingeschränkte Mobilität – selbstständig lüften, Kleidung wechseln oder Wasser holen ist oft nicht möglich.

  • Kognitive Einschränkungen – Hitze oder Durst werden nicht erkannt oder geäußert.

Die Folgen können dramatisch sein: Kreislaufprobleme, Verwirrtheit, Hitzekrämpfe, Hitzschlag – bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen.

Hitzeschutz in unseren Häusern

Pflegeeinrichtungen haben eine besondere Verantwortung, Bewohner und Mitarbeitende vor den Folgen von Hitze zu schützen. Der Hitzeschutz-Standard 2023 sieht dabei folgende Maßnahmen vor:

  • Frühzeitige Information
    Pflegepersonal, Angehörige und Bewohner gemeinsam auf Hitzeperioden vorbereiten. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes beachten.

  • Innenräume angenehm halten
    In den kühlen Nacht- und Morgenstunden lüften, tagsüber abdunkeln. Defekte Klimageräte sofort reparieren lassen.

  • Schattige Rückzugsorte schaffen
    Sitzplätze im Schatten, Fußbäder, feuchte Tücher für Arme, Beine und Stirn sowie Wassersprays helfen bei der Abkühlung.

  • Trink- und Essgewohnheiten anpassen
    Alle ein bis zwei Stunden ein Glas Wasser, ergänzt durch wasserreiche Speisen wie Gurken oder Melonen.

  • Auf Körpersignale achten
    Luftige Kleidung tragen, auf Anzeichen von Überhitzung oder Kreislaufproblemen achten.

  • Medikamente im Blick behalten
    Manche Medikamente wirken bei Hitze stärker oder schwächer. Rücksprache mit dem Arzt halten und auf richtige Lagerung achten (maximal 25 °C).

Fazit

Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen ist Teamarbeit. Pflegekräfte, Angehörige und Bewohner selbst tragen gemeinsam dazu bei, dass alle sicher durch die heiße Jahreszeit kommen. Mit einfachen, aber konsequent umgesetzten Maßnahmen lassen sich die Risiken deutlich senken – und der Sommer darf trotzdem genossen werden. Denn: 

Jeder Schluck Wasser, jedes geöffnete Fenster zur richtigen Zeit und jedes aufmerksame Gespräch kann im Sommer den entscheidenden Unterschied machen. Und ganz ehrlich: Ein Stück Wassermelone im Schatten schmeckt doch sowieso am besten.🍉


ice